Die Regentonne

Mauko war inzwischen über zwei Jahre, als wir eine weitere Bekanntschaft mit einer Hundehalterin machten. Sie hatte eine Setterhündin. Auch diese beiden spielten wunderbar miteinander. Die Hundehalterin wohnte ca. 200 Meter von uns entfernt. Eines Tages, wir hatten die Tür zur Terrasse offenstehen. Ich holte mir die Leine, es war die Zeit gekommen, mit ihm Gassi zu gehen. Ich rief: „Mauko komm, wir gehen Gassi“, doch es rührte sich nichts. Wir schauten nach, er war weg. Auch nach langem Suchen, wir haben ihn nicht gefunden. Doch dann auf einmal schoss es mir durch den Kopf und ich dachte: „Gehe mal zu seiner neuen Freundin.“ Also machte ich mich auf den Weg. Zuerst habe ich bei den Leuten vorsichtshalber einmal geläutet. Es machte mir aber niemand auf. Zu hören war nur die Hündin. Ich bin dann ums Haus herumgegangen und sah auf der Terrasse eine Regentonne stehen. Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht. Doch dann schaute ich genauer hin und sah einen kleinen Kopf herausgucken. Ich ging näher heran und sah meinen Hund, wie er in der vollen Regentonne am Rand herumpaddelte und nicht wusste, wie er wieder herauskommen konnte. Ja, was war geschehen? Ich kann hier auch nur meine Vermutung zum Besten geben. Es war die Terrassenseite mit einem sehr großen Wohnzimmerfenster. Die Fensterbank hatte von außen eine Höhe von 70 bis 80 cm. Mein Mauko muss wohl die Hündin durch das Fenster gesehen haben. Was ich nicht wusste und auch im Nachhinein erst von der Halterin erfahren habe, die Hündin war läufig. Wahrscheinlich ist er auf die Fensterbank gesprungen und in die danebenstehende Regentonne gefallen. Ich glaube, wenn ich später gekommen wäre, wäre er ertrunken. Kurzum, ich habe ihn aus dieser Regentonne herausgehoben. Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen, schüttelte er sich mächtig. Danach ging er dann auch ganz brav mit nach Hause. Eines steht fest, diese Dusche hat ihm gut getan.

 

ENDE